bis zur Jahreshauptversammlung nur noch 39 Tage

An alle Sekretariate der DGV-Clubs!

Ich bitte, den nachfolgenden Inhalt der Mail dem Clubverantwortlichen vorzulegen.

Es geht hierbei um die Meinungsbildung der Clubvertreter, die am 11./12. April 2014 die 95. ordentliche Jahreshauptversammlung besuchen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Wolters



Mein DGV – wohin gehst du?

1952 durfte ich als Caddy auf dem gepflegten Rasen im Krefelder Golfclub kleines Geld verdienen. Ich durfte Familien, wie die Kreuz, Flores, und Wolfs als kleiner Junge erleben. Leonhard von Beckrath mit seinem viele Jahre alten cremefarbenen VW, immer auf dem gleichen Parkplatz stehend. Jost Burkhard der nie einen Caddy nahm und P. Wolf schlank und rank mit strammen Schritt waren die Lokalmatadore. Nachdem das neue Clubhaus gebaut war, konnte ich unter anderem Bobby Locke, John Jacobs und Dai Rais erleben. Für mich war es eine schöne Zeit. Es war eine eigene Welt, dir mit meiner auf der Rathenaustrasse in Linn nicht viel gemeinsam hatte.
Es war die Welt, die in der „100 Jahre Golf in Deutschland“-Ausgabe mit den Worten „eine heile Welt“ beschrieben wurde. Horst Ostermann war „der Golfjournalist“ und die Geschäftsstelle in Wiesbaden hatte Anfang der 90er Jahre gerade einmal sechs Angestellte. Bis dahin war man eine große Familie und nur ab und zu gab es mal ein schwarzes Schaf, das den Frieden störte. Die Zeiten ändern sich. Der Verband wuchs jährlich bis zu  20 % und es gab erstmal heftigen Widerspruch bei Verbandstagen. Die VcG war so ein Widerspruchsthema. Im Rückblick auf diese Zeit ist die VcG vom Präsidium durchgeboxt worden. Es war nicht die Idee der DGV-Mitglieder, dass man eine „Heimat für vagabundierende Golfspieler“ brauchte. Mit den Stimmen der Landesgolfverbände wurde die Kampfabstimmung zugunsten des Präsidiums-Antrages entschieden. In meinen 30 Teilnahmen an Jahreshauptversammlungen waren es immer die gleichen Landesgolfverband-Vertreter, die sich zu Wort meldeten um mit ihrem Stimmpaket bei Anträgen des Präsidiums den Arm hochzuheben, und somit die Anträge für das Präsidium zu entscheiden. Die Begründung war, dass sich keine neue Golforganisation neben dem DGV verselbständigen könnte.
Mit dem Slogan „rettet den spirit of the game“ schmiedete das Präsidium unter Beistand von Professor Wallenhorst die Zukunft des DGV. Wallenhorst, der immer mit Aktentasche und raumgreifenden Schritten in den Saal der Verbandstage stürmte, hatte den Auftrag einen „Strukturplan 2000“ zu erstellen. In den Büchern „100 Jahre Golf in Deutschland“ mit dem Untertitel „der DGV auf dem Marktplatz des Golfsports“ sind Wallenhorsts Vorstellungen nachzulesen. Im Abstand von 25 Jahren ist zu sehen, die Entscheider in Wiesbaden haben alles genauso umgesetzt. Genau genommen noch viel extremer.
Damit die Etikette des Spiels nicht verloren geht, gab man in Wiesbaden vor, ein aufgerüsteter und starker Dachverband ist dafür unabdingbar. Professor Wallenhorst beschwor einen schleunigen Ausbau der Organisationskompetenz, eine umfassende Verantwortlichkeit durch Erweiterung der Verwaltung, Straffung der Entscheidungskompetenz, Abschaffung der Verbandstage und die Umwandlung des DGV in einen Verband der Landesgolfverbände und das Einbeziehen der vereinsfreien Golfer. Man war sich in Wiesbaden einig, man baut eine zentrale leistungsfähige Organisation auf. Die Mitglieder das DGV sollten mit einer Hauptamtlichen Struktur straff geführt werden. Die Abschiedsworte des Präsidenten Jan Bringelmann werden vergessen: „Ein Verband lebt zwar von seinen Mitgliedern, in erster Linie jedoch existiert er für sie.“ Der Hinweis, immer die Meinungsführerschaft zu verteidigen, wird vom Haupt- und Ehrenamt wörtlich umgesetzt.
(Das ist so nachzulesen)
Von 20 % Mitgliederzugewinn ging es immer weiter abwärts. Nach Krawallen beim Verbandstag 2006 hatte der Präsident den Mitgliedern eine Strukturkommission zugestanden, die den Mitgliedern Ideen für einen Golfpass bei einer außerordentlichen Versammlung präsentieren sollte. Das Ergebnis habe ich im DGV-Mitglieder-Forum nach dem Lesen von 1000 Protokollen ausführlich beschrieben. Unter dem folgenden Link ist dies nachzulesen: http://dgv-mitglieder-forum.blogspot.de/ . „Denver Clan“ (Für uns Mitglieder ist es eine unglaubliche Geschichte.)
Als wenn Professor Wallenhorst noch in Wiesbaden herumgeistert, es musste eine Verbands-Struktur-Reform umgesetzt werden.
Ein Verband der Landesverbände, anfangs ohne DGV-Mitglieder-Beteiligung war angesagt. Es wurde eine Verbands-Struktur-Reform im Jahr 2012 mit einem Präsidentenwechsel und ganz entscheidenden Einschränkungen durchgeführt. Der Präsident bekommt eine monatliche Aufwandsentschädigung von 12.000 Euro. Der Vize-Präsident und Schatzmeister erhält 6.000 Euro monatlich. Ein Nationaltrainer mit zwölf Jahren Lohnempfang beim DGV mit nur mäßigem Erfolg wird Sportdirektor und gleich auch noch Präsidiumsmitglied. Der kaufmännische Leiter ist Angestellter, so wie der Leiter der Rechtsabteilung, alle im Dienste des DGV, werden Präsidiumsmitglied. Das woran sich im Vorfeld der Diskussion viele Mitglieder störten waren die geplanten Aufwandsentschädigungen des Präsidenten und des Vize-Präsidenten. Ich war bei fünf Veranstaltungen. In Frankfurt hat es der Präsident vom Golfclub Hamburg-Falkenstein mit meiner Unterstützung durchgesetzt, dass wir Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung Präsidiums-Mitglieder und den Präsidenten wählen dürften. Ich gebe zu wir waren sehr laut. Im Nachhinein haben wir die Vorgaben von Professor Wallenhorst vereitelt und ich bin sehr froh darüber. Was mich immer wieder überrascht ist, dass eine handvoll Leute diese Einflussfülle aneignen konnten und wir, 720 Vertreter der Clubs, es geschehen lassen. Wir sind 720 DGV-Clubs, die ihre ca. 600 000 Mitglieder selbst verwalten und betreuen. Die Verbandstage sind wie große Klassentreffen. Jeder kennt jeden und trotzdem lassen wir uns in einer unglaublichen Form bevormunden. Baron von Spörken hat in einem Interview gesagt: „Zum Golfspielen braucht man keinen Verband.“ Das ist den Herrschaften in Wiesbaden sehr früh schon klar gewesen und deshalb haben sich ihre Wichtigkeit und Meinungsführerschaft aufgebaut. Für mich ist bei dieser Jahreshauptversammlung die VcG der Wahrheitsbeweis von Herrn Nothelfer, den er liefern muss, wo steht der Präsident. Irgendwie hatte ich immer die Hoffnung bald würde es wieder aufwärts gehen. Leider nicht, für 2013 haben wir Golfclubs die rote Null. In der DGV-Jahrespressekonferenz in Stuttgart gab sich der Präsident des DGV, Herr Nothelfer, sehr bestimmen und machte die Aussage: „Alles steht auf dem Prüfstand, und es gibt keine Tabus.“ Armer DGV, wie viel lassen wir DGV-Mitglieder uns noch gefallen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.