Der neue Golfmarkt (2.7.13)


Kurzfassung

…… Die bittere Voraussetzung dafür sind die 400.000 Vollzahler in 720 Golfclubs mit Clubhaus und Anlage.
…… Es muss sich ein „neuer Golfmarkt“ entwickeln.
…… Eines muss ganz klar zur Kenntnis genommen werden: Es wird keine neue Generation „alte Mitglieder“ mehr geben!
…… Die Kundenbedürfnisse und das Kundenverhalten haben sich verändert.
…… Deutschland ist ein Kundenland geworden - geprägt von einer Aldi-, Lidl-, Edeka- und Media-Markt-Mentalität.
…… Die traditionellen festen Clubmitgliedschaften werden von vielen Golfern in England, nicht mehr gewünscht.
…… Golfer in England wollen spielen, ohne eine feste Clubmitgliedschaft für Greenfee. Die Clubs bekommen vom Verband den Rat sich dem Markt anzupassen.
…… Wenn man den Dr. Scheuer Vorstellung von 1996 folgt und die angesagte 1 Mill. Golfer zugrunde legt, hätten wir 360.000 Golfer mehr. Selbst als Fernmitglieder mit einem Mitgliederobulus von 200,- Euro und 15 mal im Jahr spielen, kommt man auf eine Hochrechnung mit dem Ergebnis von zirka 340 Millionen, die in die Kassen der Golfplatz-Betreiber fliesen würden.
…… 1,5 Millionen Mitglieder werden aufgerufen, die Marke Tennis abzustauben und zu mobilisieren.

 

Der neue Golfmarkt (29.06.13)

Die bittere Voraussetzung dafür sind die 400.000 Vollzahler in 720 Golfclubs mit Clubhaus und Anlage. Wegen dieser Ist-Vorgabe und auf Grund der finanziellen Nöte vieler Golfplatz-Besitzer - auch e.V. Clubs sind Golfplatz-Besitzer - muss sich ein „neuer Golfmarkt“ entwickeln. Falls dies nicht geschieht, wird man nicht umhin kommen, Golfplätze zurückzubauen. Die Bastion der „alten Clubs“ wehrt sich gegen Veränderungen, und weil das Präsidium des DGV sich seit Jahrzehnten von den Reichen und Mächtigen beeinflussen lässt, wird der Prozess der Liberalisierung im DGV länger dauern und er wird sich somit auch schmerzhafter gestalten.

Eines muss ganz klar zur Kenntnis genommen werden: Es wird keine neue Generation „alte Mitglieder“ mehr geben!

In höchstens 300 Golfclubs wird noch wie „zu alten Zeiten“ zusammen gehalten und nur dort werden Umlagen ohne großes Murren bezahlt. Die Hälfte aller Golfclub-Mitglieder spielt regelmäßig mehr als 25mal im Jahr und bezahlt ihren Beitrag mit Verständnis der Situation im Voraus. Das Argument, man spiele nicht so viel, stand bei den alten Clubmitgliedern nie im Mittelpunkt, wenn es um das Bezahlen des Jahresbeitrags ging.

Aber eine zunehmend größer werdende Anzahl an Mitgliedern will keine Verpflichtung eingehen und frei in ihrer Entscheidung sein, wie oft und wann sie eine Runde Golf spielt. Die Kundenbedürfnisse und das Kundenverhalten haben sich verändert. Darauf müssen sich die Golfplatzbetreiber einstellen. Deutschland ist ein Kundenland geworden - geprägt von einer Aldi-, Lidl-, Edeka- und Media-Markt-Mentalität.

Die Fragen, was es koste und wie viel Rabatt man bekomme, gehören mittlerweile zum alltäglichen Denken und Sprachgebrauch eines jeden Bundesbürgers.

Auf dieses „Gemischtwaren-Kundschaft-Verhältnis“ muss man sich als Golfplatz-Betreiber einlassen.

Dazu braucht man eine Million und mehr Golfer, denn alle Clubs und Golfplatzbesitzer benötigen in ihrer Gesamtheit etwa 750 Millionen Euro an Einnahmen, um Clubhäuser und Golfplätze kostendeckend zu betreiben. Erst ab dieser Einnahmengröße rechnen sich die Geschäftsmodelle.

Die Basis aller Überlegungen ist das Manko der Golferdichte von 0,7 % hierzulande. Nahezu alle unsere direkten Nachbarn haben mehr Golfer auf je 100 Einwohner als Deutschland.

Auf den Punkt gebracht: das Problem besteht im Fehlen öffentlicher Golfplätzen. Von den 720 Anlagen, die es in Deutschland gibt, müssten mindestens 300 Anlagen echte offene Golfplätze sein - ein einfaches Pay und Play, 50,00 Euro auf den Tisch und keine großen Auflagen und Einschränkungen, um eine Runde Golf spielen zu dürfen.

Das Argument, es gebe genügend offene Golfplätze, ist nicht richtig. Selbst wenn es einige solcher Anlagen gibt - es sind aber nur sehr wenige. Dass es freie Möglichkeiten gibt, Golf zu spielen, ist zwar richtig. Nur: es weiß keiner. Das ist bei 79 Millionen Bürgern nicht angekommen! Da wäre Wiesbaden gefordert. Die Chance, ab 1985 genügend öffentliche Golfplätze in Deutschland zu bekommen, ist vom Präsidium des DGV verpasst worden.

Es geht heute und in nächster Zeit nur noch um den Weg „Neuer Markt“.

„Neuer Markt“ heißt mehr Fernmitgliedschaften in Deutschland. Fernmitglieder nutzen die Möglichkeit, bis zu 20-mal im Jahr Golfplätze in der Nähe zu bespielen.

Als Anschauungsbeispiel kann England herangezogen werden. Auf der Insel hat man zwei Probleme ausgemacht.
Zum Ersten die wirtschaftliche Krise, die in allen Ländern ein Auf und Ab beim Golfsport hergestellt werden kann. Einen wirtschaftlichen Niedergang haben wir in Deutschland nicht, aber mit dem zweiten Phänomen auf der Insel haben wir schon jetzt eine Berührung.
Zumindest würde diese Entwicklung in den nächsten Jahren deutlich in Deutschland zu bemerken sein.

Die traditionellen festen Clubmitgliedschaften werden von vielen Golfern in England, nicht mehr gewünscht.
Golfer in England wollen nach Lust und Laune dort spielen, wo sie es gerade wollen, ohne eine feste Clubmitgliedschaft für Greenfee.
Die Clubs bekommen vom Verband den Rat sich dem Markt anzupassen.

Ein fairer Greenfee-Preis ist einfach zu berechnen: 30.000 Runden pro Jahr ist eine normale Auslastung einer 18-Loch-Anlage. 30.000 mal 50,-Euro ergeben 1,5 Millionen Euro Einnahmen. Mit dieser Summe kann man eine 18-Loch-Anlage mit Clubhaus betreiben.

Den Begriff Fernmitgliedschaft könnte man z.B. in „Gäste-Mitgliedschaft“ umbenennen. Dieser neue Weg müsste den Mitgliedern im Club unbedingt nahe gebracht werden. Die Mitglieder in den Clubs sind die erste Adresse, um Diskussionen zu führen. Sie müssen in diesem Prozess einbezogen werden. Die Liberalisierung und Öffnung geht nur mit der Zustimmung der Mitglieder. Kommt es zu keiner Einsicht, wird die Steigerung von neuen Mitgliedern im DGV jedes Jahr weiter sinken - und in 20 Jahren werden nur noch wenige Menschen den Golfsport betreiben.
Dem muss man entgegen treten. Auch dabei gibt es verschiedenste Wege.
Ein Weg vertritt Dr. Hermann Weiland nach seinen 9-Plätze Konzept: Einen Beitrag – 9 Plätze spielen. Herr Weiland will S-klasse bezahlt haben, wenn sie in der Platz und Clubhausqualität verlangt wird.
Bei diesem Vorschlag ist zu berücksichtigen, dass das Weiland - Imperium über einen sehr guten Gesamt-Standort verfügt.
Ob damit allen 720 Golfplatz-Besitzer geholfen werden kann, ist die Gretchenfrage.
Die zweite wichtige Frage ist, ob die neue Kundschaft dieses Angebot annehmen wird.
Geht man von der These aus, das die Generation „gute alte Mitglieder“ aus welchen Grund auch immer, es in den nächsten 10-15 Jahren in einer großen Zahl mit dem Golfsport aufhört, ist eine Diskussion über wie soll verfahren werden, die wichtigste Frage für alle DGV-Mitglieder. Auch jene die jetzt noch glauben, es würde sie nicht betreffen.
Fakt ist jetzt schon, zigtausend Golfinteressierte besorgen sich eine Fernmitgliedschaft bei einem DGV-Golfclub und spielen auf Greenfee.
Wenn man den Dr. Scheuer Vorstellung von 1996 folgt und die angesagte 1 Mill. Golfer zugrunde legt, hätten wir 360.000 Golfer mehr.
Selbst als Fernmitglieder mit einem Mitgliederobulus von 200,- Euro und 15 mal im Jahr spielen, kommt man auf eine Hochrechnung mit dem Ergebnis von zirka 340 Millionen, die in die Kassen der Golfplatz-Betreiber fliesen würden.
Leider ist das Leben kein Wunschkonzert, in dem man sich internationale Spitzengolfer und Olympiasieger wünschen kann.
Nach der Aussage eines Fachmannes, der 30 Jahre in einer führenden Position des Verbandes tätig ist lautet, spätestens in 3 Jahren hat die Gesamt-Mitglieder-Entwicklung im DGV eine Null als Ergebnis, sollte uns DGV-Mitglieder nach Wegen suchen lassen, die diese Entwicklung ins positive dreht. Der Umstand, dass es nur noch 400.000 Vollzahler in den Clubs gibt, sollte zu denken geben.
Man kann Dr. Wieland Recht geben, wenn er schreibt, auf das DGV-Präsidium müssen wir nicht warten.





Der Tennis-Bund macht mobil (02.07.13)

Eine Kooperation mit den Fernsehsendern Pro-Sieben/Sat1 soll den Deutschen-Tennis-Bund zu neuem Leben erwecken. 1,5 Millionen Mitglieder werden aufgerufen, die Marke Tennis abzustauben und zu mobilisieren. Die Strategen von Pro-Sieben/Sat1 glauben, dass die Marke Tennis mehr kann - und die Sendergruppe beabsichtigt, den weißen Sport breit aufzustellen.

Mit viel Elan will man den Tennissport mit Unterhaltungssendungen, Frühstücks-Fernsehen, Mobile-Möglichkeiten und Online-Portalen wieder populär machen und auf das Niveau früherer Zeiten zurück bringen.

Da legt Jemand den Überholgang ein! Bei der Jahreshauptversammlung in Frankfurt brachte ein Kölner Betreiber den Vorschlag, man könne Werbespots mit Prominenten des öffentlichen Lebens im Fernsehen schalten und das Präsidium solle dafür Gelder bereitstellen.

Der größte Golfclub-Betreiber in Deutschland mit neun Clubs in seinem Angebot, hat sich seine Gedanken gemacht und diese als Konzept bei einer großen Versammlung vorgetragen. Seine Vorstellungen sind auf der Homepage von Dr. Falk Bilion nachzulesen und stehen dort ebenfalls als Download bereit.

Hermann Weiland unterbreitet nachfolgenden Vorschlag: Nach seinen Aussagen schauen 94% aller Deutschen mindestens einmal pro Woche ein Nachrichtenformat im Fernsehen. Er plädiert für Werbespots, die vom Monat April bis in den Monat Juni direkt vor der Tageschau in der ARD geschaltet werden. Die hohen Beträge schrecken ihn nicht. Seine Kostenberechnungen reichen von 340.000,00 € in der Sparversion bis hin zum aufwendigeren Modell mit ca. 1.250.000,00 €.

Der größte Betreiber in Deutschland rät, dass die deutschen Golfanlagen sich zusammenschließen sollten, denn er sagt voraus, dass das Präsidium des DGV nicht den Mut zu einer solchen Aktion aufbringen werde. Weil das Ehrenamt höchstwahrscheinlich nach dem Motto „wer nichts macht, macht wenigstens nichts falsch“ verfahre, ruft er die Golfplatz-Besitzer auf, selbst aktiv zu werden oder zu mindest das Thema Fernsehwerbung mit ihm zu diskutieren.





Wir diskutieren (18.07.13)

Ich bin der festen Meinung, dass im ganzen Verband in der nächsten Zeit große und mit Leidenschaft geführte Diskussionen stattfinden werden. Die Allmacht des Präsidiums wird gebrochen - und zwar, weil Entscheidungen gegen den Willen der DGV-Mitglieder nicht mehr durchsetzbar sind. Ein Prozent mehr als die Hälfte aller anwesenden Stimmrechte, die bei Jahreshauptversammlung gezählt werden, machen jeden Beschluss gültig.

Über die Wirtschaftlichkeit beim Betreiben einer Golfsportanlage müssen wir breite Diskussionen führen. Was ist machbar? Welche Beschlüsse finden eine Mehrheit von 51% bei den DGV-Mitgliedern, dem Souverän des Verbands? Es gibt jetzt schon eine breite Palette von Vorschlägen aus dem Kreis der DGV-Mitglieder.

Das Präsidium hat jedoch eine Strategie-Kommission eingesetzt, die sich bereits in der Zusammensetzung der Teilnehmer disqualifiziert hat. Schon aus diesem Grund sollten wir Mitglieder uns früh einbringen, denn ein Ergebnis, wenn es erfolgreich sein soll, muss eine große Mehrheit aller Verantwortlichen aufweisen.

Dazu einige Fakten und Vorschläge:

1. Die Alters-Pyramide zeigt, dass die Clubs unter den momentanen Verhältnissen in den nächsten 10 -15 Jahren 250.000 gute Mitglieder verlieren werden. Das ist ein Verlust, der sehr starke Auswirkungen auf die 400.000 Vollzahler haben wird. Alte gute Mitglieder wird es bald nicht mehr geben. Die Zeiten haben sich geändert!

2. Alle Golfer in Deutschland, die mehr als 25 Mal im Jahr golfen, werden Vollzahler in irgendeinem Golfclub. Es werden von den neuen Vollzahlern keine Bausteine oder Aktien mehr erworben. Davon ausgeschlossen bleiben nur wenige Clubs, die ein hohes gesellschaftliches Ansehen in der jeweiligen Stadt haben.

Vor sieben Jahren hat die Nagl-Kommission Vorschläge ausgearbeitet, die dem Präsidium nicht recht waren. Aber ohne mit uns Mitgliedern offen über die Vorschläge zu diskutieren, hat das Ehrenamt alles daran gesetzt, diese Vorschläge nicht publik werden zu lassen.

3. Es werden nicht mehr genügend öffentliche Golfplätze gebaut. Damit fehlt die natürliche Attraktivität für Golf als Breitensport bei den Bürgern.

4. Würde man die Golferdichte der USA auf Deutschland herunter rechnen, müssten wir acht Millionen Golfer in Deutschland haben.

5. Die 720 Golfplätze in Deutschland wären für eine Million Golfer ausreichend.

6. In der Schweiz sind 30% der Golfer in freien Verbänden registriert. Ein Mitgliedsausweis kostet 250,00 Franken. Die freien Golfer spielen cirka sieben Mal im Jahr.

Die Golferdichte mit allen freien und Grenzgänger-Golfern ist in der Schweiz doppelt so hoch wie in Deutschland. Wenn man die 4% der VcG-Mitglieder dagegen stellt, ist die Nebensächlichkeit der VcG bewiesen. Mehr in Betracht müssten aber die 100.000 Fernmitgliedschaften gezogen werden. Fünfzehn Prozent machen die „Freigolfer“ aus. Ohne Unterstützung und System, hat sich diese Sparte auf dem Markt entwickelt.

7. Ungefähr eine Million Golfer sind dicht beim Golfsport. Die Frage ist, wie verändern wir das Image des Golfsports in den Köpfen der 80 Millionen Bürger Deutschlands, die Golf z.Zt. ablehnen.

8. Wie in der Wirtschaft sollte eine Fachkommission mit Marketing-Know-how beauftragt werden, um Vorschläge zu entwickeln, die dann mit uns Mitgliedern diskutiert werden. Die Mitglieder des Präsidiums müssen sich aus dieser Diskussion heraushalten, denn sie haben alle keinen Golfplatz. Wollten wirklich alle Mitglieder des Ehrenamts ihr Amt, weil sie unbedingt den DGV retten wollen? Ich bin mir sicher, dass es irgendwelche rein persönlichen Gründe sind, warum die Herrschaften diesen Job machen.

9. Bei den VcG-Verantwortlichen würde ich zu gerne Einblick haben in alle finanziellen Transaktionen, die getätigt werden. Bei den Festangestellten der Vereinigung muss nicht nachgefragt werden. Da ist die Motivation verständlich.

10. Zuerst einmal müssen alle Fakten auf den Tisch, damit die wichtigen Gegebenheiten mehr gewickelt werden.

1 Kommentar:

  1. Lieber Herr Wolters,
    danke für Ihr Engagement.

    Wenn die Menschen in Rente oder in die Pension gehen mit 65 fallen sie in ein Loch. Golf gibt Ihnen
    eine neue Herausforderung. Man bewegt sich in der Natur und bleibt gesund. Man findet neue Freunde. Wo kann man in diesem Alter noch Ball spielen ohne für kindlich erklärt zu werden. Und diese Leute der Nachkriegsgeneration gaben auch noch Geld! Bei uns fangen oft 70- jährige noch an.
    Auf zur Vermarktung! Jeden Tag scheidet einer aus dem Berufsleben aus.
    Mit freundlichen Grüßen

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