Schul-Golf (29.4.13)



Interview im Magazin  GOLFaktuell, Ausgabe 2/13
mit dem Präsidenten des DGV
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Herr Nothelfer sagt über Jugendsport, Abschlagschule und Athleten, die bei Olympia und Ryder-Cup die deutschen Farben vertreten sollen, immer wieder:

·        Wir alle wüschen uns mehr erfolgreiche deutsche Spieler auf den Profitouren.
·        Wir träumen von einer Medaille bei den Olympischen Spielen.
·        Es ist die Aufgabe des Deutschen Golf Verbandes, Wege zu finden, mehr Kinder und Jugendliche an den Golfsport heran zu führen.
·        Denn: aus diesem Kreis kommen die Athleten, die die deutschen Farben bei Olympia, beim Ryder-Cup oder beim Solheim-Cup vertreten sollen.
·        Wir müssen im Nachwuchsbereich mehr in die Breite investieren.
·        Athleten, die eine reelle Chance besitzen, sich als Tourspieler zu etablieren und eines Tages um Olympische Medaillen zu kämpfen, sollten nicht aus finanziellen Gründen davon Abstand nehmen zu müssen.

Der Präsident spricht dabei vom Projekt „Abschlag Schule“ und von Jugendlichen, denen man unabhängig vom familiären Umfeld die Möglichkeit geben müsse, weiter Golf zu spielen.

Dieses Interview in „Golf aktuell“ ist weit von der Wirklichkeit entfernt, was aber der Präsident selbst zu verantworten hat.

Von den 20.000 Jugendlichen im Alter von bis zu bis 14 Jahren, die jedes Jahr (auch 2012) in den Clubs im Jugendtraining teilnehmen, kommen nur 80 in den D4-Kader der Landesverbände Deutschlands und damit in Fördermaßnahmen. Die restlichen 19.920 Jugendlichen bis zu 14 Jahren kommen nie mehr in eine Landes- oder Nationalfördermaßnahme.

Mit 16 Jahren enden die Landesverbands-Fördermaßnahmen für 75 der männlichen Jugendlichen. Nur 5 der D4-Kaderspieler aus ganz Deutschland werden in die Jugendnationalmannschaft berufen.

Der Rest der Jugendlichen, die bis dahin viel für ihren Golfsport getan und ihre Träume gelebt haben, bleiben sich selbst überlassen.

Bei der Aussage des Präsidenten - „Wir müssen beim Nachwuchs in die Breite investieren“ - bleibt die Frage offen, in welche Breite investiert wird, wenn nur 5 von 50.000 Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren, die im DGV gemeldet sind, gefördert werden.



Mit der Pyramiden-Förderung wird die vom Präsidenten angesprochene Breite ganz besonders schon bei den 14-jährigen Spielern und zwei Jahre später bei der Berufung in den Nationalkader vernachlässigt. Es gibt keine Breite.

Zu den 13.000 Jugendlichen aus dem Projekt „Abschlag Schule“ in 2012 sagt der Herr Präsident Nothelfer: „Diesen interessierten Jugendlichen unabhängig vom familiären Umfeld müssen wir die Möglichkeit geben, weiter Golf zu spielen.“ Dabei dann von Athleten, die eine reelle Chance besäßen, sich als Tourspieler zu etablieren“, zu sprechen,  ist nicht glaubwürdig. Weiter der Präsident: „Unser Ziel ist es, aus einer größeren Breite mehr Spitze zu erzeugen und diese konsequent zu begleiten.“ Das sind Luft-Schlösser!
Dass für 99,9 % der 14-jährigen DGV-Mitglieder die Landes- und die Bundesförderung aufhört, müsste der Präsident wissen. Aus den letzten 8 Jahren „Schul-Golf“ ist bei 80.000 teilnehmenden Schülern ein Spieler mit Erfolg heraus gekommen: Der Stuttgarter Thomas Kugl wurde mit 18 Jahren Jugendlicher Deutscher Meister und studiert mittlerweile. Spielt er überhaupt noch Golf?

Das zu den Anstrengungen des sportlichen Erfolgs von „Schul-Golf“. In der Regel sind das alles Jugendliche, die mit 18 Jahren dem Golfsport Adieu sagen. Nach 8 Jahren „Schul-Golf“ kein einziger Profi, Herr Präsident! Wofür „Schul-Golf“ steht, muss hinterfragt werden!




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